Über ein halbes Jahrhundert ist vergangen seit Dr. Yukou Mochida an der TUM die Forscher-Bank drückte. In all den Jahren hat er seine Gast-Alma Mater nie aus den Augen verloren. Im Gegenteil. Bayern wurde auch beruflich ein Thema für den Japaner.
Ganz anders als die traditionelle Münchner Gemütlichkeit war hingegen die Forschungsarbeit am hochtechnisierten, modernen Lehrstuhl der TUM. Yukou Mochida erinnert sich: „1965 begann in der Welt die digitale Dämmerung. Der Lehrstuhl für Nachrichtentechnik von Professor Hans Marko, an dem ich Gastforscher sein durfte, war dafür weltweit bekannt.“
Verbunden mit Bayern und der TUM
Zurück in Japan, wechselte Yukou Mochida vom Fahrrad wieder auf die Öffentlichen und begann seine Karriere in digitaler Kommunikationstechnik bei Fujitsu Labs. Dort fühlte er sich zwar so wohl, dass er dem Unternehmen bis zu seiner Rente in 2007 treu blieb, seine Liebe zu Bayern erlosch aber nie. Als schließlich 2013 der Chefrepräsentant der Bayerischen Repräsentanz in Japan auf den Rentner zukam und ihm eine Rolle als Advisor anbot, nahm er dieses Amt entsprechend ohne zu zögern und mit großem Dank an.
Seitdem lässt er es sich nicht nehmen, obwohl er mit fast 77 Jahren schon längst entspannt auf dem Sofa liegen könnte, unter anderem jedes Jahr einmal geschäftlich nach Bayern zu reisen. Hauptsächlich trifft er sich dann mit Vertretern aus Politik, Industrie und von Universitäten. Dabei hat er stets nicht nur ein Lächeln auf den Lippen sondern auch japanische Süßigkeiten im Gepäck. Rosafarbene Reiskekse tauscht er dann gegen Bayerische Brez‘n.
Ich versuche, die Zusammenarbeit von Unternehmen und Universitäten in Bayern und in Japan zu verstärken.
Wieso macht er das? Yukou Mochida ist dankbar. „Bayern hat mein Leben sehr bereichert“, sagt er und fährt mit einem Lächeln fort: „Ich genieße meine Arbeit als Senior Advisor, weil ich so den Kontakt mit der TUM und Bayern fortführen kann.“ Denn natürlich trifft er auch seine langjährigen Freunde und Bekannte wenn er nach München kommt. Viele davon sind ehemalige Promotionskollegen. Er ist stolz darauf, dass die Freundschaften von damals immer noch bestehen.
„Ab und zu möchte ich etwas Bayerisches essen“
Aber auch zuhause hält Yukou Mochida den Kontakt zu seiner Gast-Alma Mater. Seit 2008 organisiert er jährlich das Treffen für TUM Alumni und Austauschstudierende unter dem Motto „KontakTUM Japan“ in Tokio. Dabei genießt er Bayerische Schmankerl und kühles Bier – selbstverständlich gebraut nach Bayerischem Reinheitsgebot. Denn Yukou Mochida schätzt zwar die Japanische Küche sehr; vor allem Fisch und Gemüse. Doch ab und an bekommt der Japaner große Sehnsucht nach bayerischen Köstlichkeiten. Mit Sicherheit auch ein entscheidender Grund, wieso er das Netzwerktreffen der TUM Alumni in Japan damals ins Leben rief.
Gastwissenschaftler 1966
Dr. Yukou Mochida erlangte seinen Bachelor in Engineering an der University of Tokyo 1964. Von 1965 bis 1966 kam er als DAAD-Gastforscher in Elektrotechnik und Informationstechnik an den TUM Lehrstuhl für Nachrichtentechnik. Er promovierte sich 1988 an der University of Tokyo als Dr. of Engineering.
Über 40 Jahre seines Lebens (1964 bis 2007) arbeitete er bei Fujitsu Laboratories Ltd – zuletzt als Senior Vice President. Dort entwickelte und managte er verschiedene digitale Kommunikationssysteme, wie Übertragungssysteme für Koaxial- und Glasfaserkabel und synchrone digitale Netzwerksysteme. Zwischen 2003 und 2010 war er zusätzlich Gastprofessor der Waseda University in Tokio und der Beijing University of Posts and Telecommunications in Peking. 2004 wurde er Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE).
Seit 2013 ist er Senior Advisor des Freistaats Bayern in Japan.
Seit 2008 organisiert Yukou Mochida regelmäßig Treffen für TUM Alumni in Tokio. Das letzte Netzwerktreffen fand im Herbst 2018 in der Repräsentanz des Freistaats Bayern in Tokio statt.