Architekt Werner Grützner
„Verantwortliches Dienen war der Schlüssel zum Erfolg“
GARANT GUTEN GELINGENS
Großen Wert legt Werner Grützner darauf, hervorzuheben, dass er nie der alleinige Verantwortliche war, der die vielen internationalen Projekte zum Erfolg führte. Stets betont er, dass er nur einer unter vielen Architekten war, ein Rädchen in einem großen Getriebe von dutzenden, oftmals hunderten Teammitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen. „Zum Erfolg trugen immer Teamwork und interdisziplinäres Denken bei“, sagt er. „Verantwortliches Dienen war nicht irgendeine Philosophie, sondern der Schlüssel zum Erfolg.“
TECHNOLOGIEN UND ARBEITSWEISEN ÄNDERN SICH. DIE DENKART DAHINTER NICHT.
Alle Fragen und Eventualitäten wurden in regem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen bereits in der kritischen Vorbereitungsphase der Projekte abgeklärt. Systematisches Hinterfragen, sorgfältige Risikoanalysen und Machbarkeitsstudien waren an der Tagesordnung und trugen dazu bei, die Budgetvorgaben einzuhalten. „Das wirtschaftliche Arbeiten für das eigene Haus war ein ganz spezielles Highlight“, erinnert sich Werner Grützner. „Keines unserer Projekte hat sein Ziel verfehlt.“
WERTVOLLES ERBE
Auch nach seinem Ausscheiden bei Siemens war es Werner Grützners Anliegen, seine dort gewonnenen Erkenntnisse zu bewahren und weiterzugeben. Als selbstständiger Berater und Projektmanager teilte er zehn Jahre lang sein spezielles Wissen um die heiße Phase der Projektplanung in Seminaren. Bis nach Ulan Bator in die Mongolei führte ihn seine Mission. Aber auch in München und Niederbayern legte er Interessierten die Vorteile einer intensiven Projektvorbereitung ans Herz. Jahrelang war seine Expertise als Trainer und Juror beim Internationalen Project Management Award der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement und beim Münchner Businessplanwettbewerb gefragt.
Eigentlich könnte Werner Grützner auf seinem schönen Bauernhof im Niederbayerischen Rottal-Inn-Kreis die Aussicht und den Ruhestand genießen. Der ehemals ruinöse Bauernhof stellte mit vierzig Jahren Bauzeit sein längstes und arbeitsreichstes privates Projekt dar. Doch noch heute möchte der über 80-Jährige seine wertvollen Erfahrungen weitergeben. „Es hat sich so viel Fachwissen angehäuft, dass ich hoffe, das eine oder andere noch weitergeben oder festhalten zu können“, sagt er. „Technologien und Arbeitsweisen ändern sich. Aber die Denkart dahinter ist heute genauso aktuell und nötig wie damals.“
Werner Grützner
Diplom Architektur 1967
Von 1961 bis 1967 studierte Werner Grützner an der TUM Architektur. Ein Leben lang begleitete das hier erlernte Wissen den Architekten. Über die Jahre hinweg entwickelte er sein eigenes höchst effizientes System der Projektplanung und des Projektmanagements: bei Bauten für die Gastronomie im Architekturbüro Norbert Weida, im mittelständischen Industriebau für die Gesellschaft beratender Architekten & Ingenieure München/Rapperswil, bei vielfältigen Großprojekten für seinen langjährigen Arbeitgeber Siemens.
Als er 1996 bei Siemens aufhörte, fühlte sich Werner Grützner für den Ruhestand viel zu jung. 1997 machte er sich als Berater selbstständig. Um seine empirische Projektmanagementqualifikation auch formell nachweisen zu können, ließ er sich kurzerhand bei der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) zum Projektmanagementfachmann ausbilden. Schon Jahre zuvor, von 1978 bis 1981, gehörte Werner Grützner den Wirtschaftsjunioren bei der Industrie- und Handelskammer für München & Oberbayern an und richtete internationale Managementseminare aus.
So weit Werner Grützner im Laufe seines bewegten Architektenlebens auch gereist ist, so sehr blieb er in München verwurzelt. Sein bemerkenswerter Elan fand auch in seiner Freizeit kein Ende. In Schwabing engagierte er sich lokal, etwa als Kirchenvorsteher an der Erlöserkirche und im Bauausschuss der Gesamtkirchenverwaltung München. Gemeinsam mit seiner Frau war er jahrelang Kurator von Ausstellungen unbekannter Künstler in der eigenen Wohnung.