Mit der Unterstützung seiner Familie ging er 1940 nach München an die TUM, wo er zunächst Aufbauhilfe an der Hochschule leistete. Das spiegelte sich auch in den Aufgaben wider, die den Architektureleven gestellt wurden: Ein Auftrag verlangte zum Beispiel, ein Bauwerk in Ziegelbauweise aus Abbruchsteinen zu entwerfen, so die Fassade des heutigen Sport Scheck-Gebäudes am Münchner Färbergraben.
1949 machte Josef Rampl sein Diplom. Dass seine Familie einmal aus mehreren TUM Alumni bestehen würde, hätte er damals nicht gedacht. Zwei seiner Töchter heirateten ebenfalls Absolventen der TUM, und auch ein Enkelsohn hat mittlerweile an der TUM abgeschlossen. Allerdings haben alle TUMlinge unterschiedliche Fächer studiert. „Wenn wir uns auf Familienfesten treffen, sprechen wir vor allem darüber, was sich im Studium heute im Vergleich zu früher verändert hat“, sagt Michael Rieder, der als langjähriger Mitarbeiter der TUM selbst am besten weiß, wie rasant sich eine Universität entwickeln und verändern kann. „Früher wurden Bücher gelesen, von Hand gezeichnet, heute passiert das alles am Computer.“
Einmal im Jahr trifft sich die Familie um Josef Rampl in Niederbayern. Dort hat der pensionierte Architekturprofessor einen alten Pfarrhof gekauft. Seine beiden Söhne sind dabei, den Vierseithof zu renovieren und zu Wohnhäusern umzubauen. Am 1. Mai jeden Jahres wird er jedoch zum Treffpunkt der Großfamilie; das letzte größere Fest war der 100. Geburtstag von Josef Rampl. Sein Wunsch? „Weitermachen wie bisher.“
Prof. Josef Rampl
Diplom Architektur 1947
Josef Rampl, geboren 1917, hat an der TUM Architektur studiert und 1949 seinen Abschluss gemacht. Auf Empfehlung von Kommilitonin Anneliese Eichberg wurde er Assistent am Lehrstuhl für Entwerfen bei TUM-Professor Abel. Gerne erinnert er sich daran, wie er vor der Korrektur von Entwurfzeichnungen das Zimmer des Professors heizen durfte: „Dort stand ein Kanonenofen, der mit Holz und Briketts geheizt wurde, das war meine Aufgabe.“ 35 Jahre lang hat Josef Rampl mit dem eigenen Architekturbüro Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen gebaut und als Professor an der Hochschule München gelehrt. Auch heute noch liebt er es, seinen Kindern und Enkeln mit seinem Wissen zur Seite zu stehen – und dabei nimmt er immer noch am liebsten den Architektenwinkel, Papier und Bleistift zur Hand, um seine Ideen zu entwerfen.
Dr. Michael Rieder
Diplom Geologie 1980, Promotion 1992
Eher zufällig kam Michael Rieder zur Geologie: Er wollte wissen, was ein Geologe so mache, und stellte sich bei Prof. Paul Schmidt-Thomé vor. Er wurde so herzlich und familiär am Lehrstuhl empfangen, dass er gleich wusste: „Hier zu studieren, das muss toll sein.“ Nach seinem Abschluss und der Tätigkeit in einem Ingenieurbüro zog es ihn zurück an die TUM, er promovierte und blieb am Lehrstuhl, 2012 wurde er zum Akademischen Direktor ernannt. Die Auszeichnungen für gute Lehre sprechen für sich: Michael Rieder ist es wichtig, den Studierenden Wissen und wissenschaftliches Handwerkszeug mitzugeben und mit seinen Lehrangeboten zu begeistern.
Robert Schreiter
Diplom Maschinenwesen 1979
Robert Schreiter kennt seinen Schwippschwager Michael Rieder schon aus Schulzeiten. An der TUM sind sie sich dann wieder begegnet, haben aber unterschiedliche Fächer belegt. Robert Schreiter hat Maschinenbau mit der Fachrichtung Konstruktion und Entwicklung an der TUM studiert und war als technischer Leiter und Geschäftsführer in der Fabrik-Automation tätig. Gerne kehrt er immer wieder an die TUM zurück, am liebsten ins Vorhoelzer Forum, eine „coole Location“.
Konstantin Lackner
B. Sc. Elektro- und Informationstechnik 2016
Jüngster TUM Alumnus ist Konstantin Lackner, der zunächst seinen Bachelor an der TUM und darüber hinaus einen Abschluss im Fach Technology Management am Center for Digital Technology and Management (CDTM) gemacht hat. Mittlerweile lebt er in Berlin und arbeitet als SoftwareIngenieur beim Start-up Kreatize.
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