Frischer Input
Bereits an der Universität des Saarlandes war es Robin Sommer als Doktorand möglich, bemerkenswerte Beiträge zum Programmiergerüst beizusteuern. Als seine Doktormutter Professorin Dr. Anja Feldmann 2002 nach München an die TUM berufen wurde, zögerte er nicht und ging mit ihr. „Die TUM ist international sehr sichtbar“, sagt er zu seiner Entscheidung. „Wer hier forscht, wird selbst schnell wahrgenommen.“
Die TUM ist international sehr sichtbar. Wer hier forscht, wird selbst schnell wahrgenommen.
Ungewohnte Perspektive
Kaum hatte Robin Sommer seine Promotion erfolgreich beendet, wurde er in die Forschungsgruppe von Vern Paxson am International Computer Science Institute in Berkeley aufgenommen. Um die bis dato nur von Spezialisten zu benutzende Software einer breiteren Benutzergruppe im US-amerikanischen Forschungs- und Bildungssektor zugänglich zu machen, steuerte die National Science Foundation sieben Millionen US-Dollar bei. Robin Sommer leitete das Team hinter diesen Bemühungen und konnte dazu beitragen, dass sich die Software rasch von einer reinen Forschungsplattform zu einem Standardwerkzeug zum Schutz akademischer Netzwerke etablierte.
Die Gründung eines Unternehmens hatte Robin Sommer dabei nie im Sinn, war er doch hochzufrieden, dass er in Kalifornien an seinem spannenden Langzeitprojekt forschen und programmieren konnte. Doch wann das bahnbrechende Potential der Software auch Regierungsorganisationen und Großkonzerne anlocken würde, war nur eine Frage der Zeit. Die Nachfrage nach einem kommerziellen Produkt stieg. Die Gründung des eigenen Start-ups im Jahr 2013 war die logische Konsequenz. Der passionierte Wissenschaftler war nun Unternehmer und belieferte eine Reihe von Fortune 50-Firmen mit der Sicherheitssoftware. „Dass meine Forschung nun derart in der Praxis angewendet wird, ist eine große Belohnung“, sagt Robin Sommer. „Doch in der Tiefe meines Herzens bin ich Wissenschaftler.“
Neue Aufgabe
Mittlerweile ist Robin Sommer mit seiner Familie wieder nach München zurückgekehrt. Auch hier entwickelt er sein Unternehmen weiter, und zwar in einem Bereich, der ihm besonders am Herzen liegt. Er leitet nun das sogenannte Open-Source Team, das sich in der Firma auf die Weiterentwicklung der freien Software konzentriert, die weiterhin den Kern aller Corelight-Produkte bildet. Programmiererinnen und Programmierer auf der ganzen Welt ermutigt er dazu, Beiträge und Code zu Zeek beizusteuern und ihr Wissen auf gemeinsamen Events und Workshops zu teilen. Kontinuierlich kann sich auf diese Weise die Software weiterentwickeln und kriminelle Vorgänge im Cyberspace noch besser verhindern.
Promotion Informatik 2005
2001 absolvierte Robin Sommer sein Diplom in Informatik und Mathematik an der Universität Paderborn. Von 2001 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit seiner Doktormutter, Professorin Dr. Anja Feldmann, wechselte er 2002 an die TUM nach München und schloss 2005 seine Promotion zum Thema Netzwerküberwachung ab.
Am International Computer Science Institute in Berkeley und am Lawrence Berkeley National Laboratory treibt er seither seine Forschungen zum hochaktuellen Thema weiter voran. Gemeinsam mit seinem Mentor Vern Paxson und mit Seth Hall gründete Robin Sommer 2013 das Start-up Corelight mit Sitz in San Francisco.
Als ausgewiesener Experte war Robin Sommer jahrelang in leitenden Positionen und in Programm- und Lenkungsausschüssen für renommierte Fachkonferenzen wie dem IEEE Symposium on Security & Privacy oder dem International Symposium on Research in Attacks, Intrusions and Defenses tätig. Wenn Robin Sommer nicht gerade seinem liebsten Hobby, dem Programmieren, nachgeht, verbringt er seine Freizeit gerne in den Bergen.