Gründer Miguel Molina Romero und Pedro Gómez
Pedro Gómez und Miguel Molina Romero merkten rasch, wie sehr sie in ihren Zielsetzungen und Leidenschaften übereinstimmen. „Große Herausforderungen treiben uns an“, betonen sie. „Wenn wir vor einem schwierigen Problem stehen, dessen Lösung enorme positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt in Aussicht stellt, dann sind wir voll dabei.“ Ihr Ziel war es, die MRT-Bildgebung mit einer KI-gestützten Bildanalyse zu koppeln und neue Einsatzmöglichkeiten jenseits medizinischer Zwecke zu erschließen.
NACHHALTIGKEIT AUF VERSCHIEDENEN EBENEN
Was 2017 unter dem Namen Orbem als Forschungsprojekt an der TUM begann, ist mittlerweile ein vielbeachtetes und mehrfach ausgezeichnetes Hightech-Start-up. Die von Pedro Gómez und Miguel Molina Romero gemeinsam mit der Spezialistin für Reproduktionsbiotechnologie Maria Laparidou entwickelte KI-getriebene Bildgebungstechnologie untersucht und klassifiziert Objekte berührungslos. Der Prototyp Genus ist wesentlich günstiger, schneller und vielfältiger einsetzbar als herkömmliche MRT-Verfahren, etwa in der Geflügelindustrie oder in der Agrarindustrie.
Für die Geflügelindustrie bedeutet der Einsatz des Scanners, dass Eier in ihrem Befruchtungsstatus erkannt werden können. Unbefruchtete Eier landen dadurch nicht milliardenfach auf dem Müll, sondern auf dem Frühstückstisch. Die Eierproduktion kann auf diese Weise nachhaltig gesteigert werden. Im Blick haben die Gründer hierbei vor allem solche Länder, in denen bisher nicht in ausreichender Menge produziert werden kann, um die Bevölkerung zu ernähren.
Die TUM vermittelte uns nicht nur Gründungswissen, sondern vor allem Gründungsesprit.
MIT BEHARRLICHKEIT DIE WELT RETTEN
Das Handeln von Pedro Gómez und Miguel Molina Romero ist nicht nur von der großen Überzeugung für ihre Sache geprägt, sondern auch von einer grundlegenden Beharrlichkeit, die ihnen die TUM mit auf den Weg gab. „Wissenschaft ist eine Tätigkeit der kontinuierlichen Suche nach Fragen und Antworten in einem Umfeld hoher Unsicherheit. Die Gründung eines Hightech-Unternehmens ist nicht so anders“, erklären sie. „In zahlreichen Kursen über Unternehmertum, öffentliches Reden und andere Soft-Skills machte uns die TUM mit diesem Umfeld vertraut und lehrte uns, hartnäckig zu sein.“
Dankbar sind die jungen Unternehmer der TUM insbesondere auch für die vielfältige explizite Unterstützung bei der Gründung ihres Start-ups. Die TUM ForTe – Forschungsförderung und Technologietransfer und die TUM Gründungsberatung betrachten sie als ausschlaggebend dafür, dass sie einen siebenstelligen Zuschuss durch den EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie einholen konnten. „Die TUM vermittelte uns nicht nur Gründungswissen, sondern vor allem Gründungsspirit“, sagen Pedro Gómez und Miguel Molina Romero. „ Ohne die TUM gäbe es Orbem nicht.“
Miguel Molina Romero und Pedro Gómez
Promotion Informatik 2017 und Master Biomedical Computing 2014, Promotion Informatik 2017
Schon mit sechzehn Jahren begann Miguel Molina Romero mit dem Kodieren. 2009 verließ er die Universidad Carlos III de Madrid in Spanien als Ingenieur für Informations- und Kommunikationstechnik. 2012 absolvierte er den Master in Telemedizin und Bioingenieurwesen an der Universidad Politécnica de Madrid.
Fünf Jahre lang arbeitete er erfolgreich als Softwareingenieur bei einem börsennotierten spanischen Telekommunikationsunternehmen. Doch die Neugier auf Neues ließ ihm keine Ruhe und so entschied er sich dazu, den sicheren Job zu kündigen und an der TUM in Informatik zu promovieren. Dass er in Deutschland ein Start-up gründen würde, hätte er niemals gedacht.
Pedro Gómez schloss 2012 am Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores seiner mexikanischen Heimatstadt Monterrey den Bachelor in Biomedical/Medical Engineering ab. Mit einem DAAD-Conacyt Scholarship des Mexican National Council for Science and Technology kam er 2013 nach München an die TUM und absolvierte den Master in Biomedical Computing. 2017 folgte am Lehrstuhl für Informatikanwendungen in der Medizin & Augmented Reality die Promotion zum Thema Accelerated MR Imaging.
2019 gründeten Miguel Molina Romero und Pedro Gómez gemeinsam mit Maria Laparidou, Expertin für Vogelembryologie in der reproduktiven Biotechnologie von der Ludwig-Maximilians-Universität München, das TUM Spin-off Orbem. Seither ist das junge Unternehmen nicht mehr aufzuhalten. Mit ihrer KI-getriebenen MRT-Technologie wollen die jungen Visionäre ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten.