AB NACH MÜNCHEN
Nach seinem Master stand für ihn fest: Er wollte im Ausland promovieren und erfahren, wie er die Grundlagen, die er in Griechenland gelernt hatte, zur Anwendung bringen konnte. Zur Auswahl stand neben Finnland als Gastland auch Deutschland. Den entscheidenden Ausschlag gab das Doktorandenprogramm der Graduate School of Quantitative and Molecular Biosciences Munich (QMB). Die internationale Graduiertenschule ist eine gemeinsame Initiative der TUM, der LMU, des Max-Planck-Instituts für Biochemie und des Helmholtz-Zentrums. Traditionell getrennte Disziplinen wie Biochemie, Medizin, Bioinformatik, Biophysik und angewandte Mathematik werden dort zusammengebracht.
Die Hälfte der Promovierenden in der Graduate School waren Computerspezialisten wie Nikolaos Kosmas Chlis selbst, die etwas über Biologie lernen wollten. Die andere Hälfte waren Spezialisten im Labor und wollten mehr über Computer erfahren. „Die verschiedenen Perspektiven, die in der Graduate School zusammentrafen, haben mich richtig weit vorangebracht und helfen mir noch heute, meine Projekte von verschiedenen Seiten anzugehen”, sagt der TUM Alumnus. Am Klinikum rechts der Isar konnte er beispielsweise den Alltag von Ärzten miterleben und die Verantwortung spüren, die sie in ihrem Arbeitsalltag tragen.
„Bei all unseren Unterschieden haben wir Menschen doch gleichzeitig so viele Ähnlichkeiten. Das ist einfach herzerwärmend und bestärkend.“
„Meine Arbeit trägt dazu bei für die Menschen, die sie brauchen, lebensverändernde Medizin zu finden. Das macht mich stolz und zufrieden”, sagt Nikolaos Kosmas Chlis. Der TUM ist er auch nach seiner Promotion weiterhin sehr eng verbunden. Gerade prüft er Möglichkeiten für eine Forschungskooperation mit der TUM. „Es gibt enorm viel Expertise an meiner Alma Mater, vor allem was die KI-Datenanalyse betrifft. Das kann man gar nicht hoch genug schätzen“, so der TUM Alumnus. Die wissenschaftliche Exzellenz an der TUM ist da. Aber auch die menschliche Seite hat Nikolaos Kosmas Chlis hier kennengelernt, und die ist ihm ebenso wichtig. „Ich will nicht klischeehaft klingen, aber die Leute, denen ich an der TUM begegnet bin, das waren Menschen, mit denen man einfach gut und auf Augenhöhe arbeiten konnte”, sagt er.
An seiner Graduiertenschule arbeitete Nikolaos Kosmas Chlis mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen. „Durch meinen Umzug nach Deutschland, habe ich die Deutschen besser kennengelernt, aber gleichzeitig auch viele andere Nationalitäten, die meine Perspektive stetig erweitert haben”, sagt er. „Dabei habe ich gemerkt, dass wir Menschen bei all unseren Unterschieden gleichzeitig so viele Ähnlichkeiten haben, dass es einfach herzerwärmend und bestärkend ist.“ Die gute Zusammenarbeit und die Begegnung mit Menschen aus aller Welt haben Nikolaos Kosmas Chlis tief beeindruckt. „Die Promotion an der TUM ermöglichte mir, weiterhin an Europa und die europäische Familie zu glauben”, sagt er heute.
Nikolaos Kosmas Chlis glaubt fest daran, dass internationale Perspektiven und ein kooperatives Arbeiten an Zielen eine Gemeinschaft entscheidend voranbringt. Vor kurzem hat er sich deshalb als Alumnus im weltweiten Netzwerk der TUM registriert – und zwar als 100.000 Mitglied.
Beim traditionellen Adventskonzert Vivat TUM in der Isarphilharmonie, bei dem Studierende und Alumni zusammenkommen, ließ es sich TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas F. Hofmann nicht nehmen Nikolaos Kosmas Chlis auf die große Bühne zu holen und ihm vor dem ausgebuchten Haus für sein Engagement zu danken. „Herr Dr. Chlis zeigt am eigenen Beispiel: Die TUM ist nicht nur ein Ort des Studiums, sondern eine lebenslange Gemeinschaft einer wunderbaren Vielfalt an engagierten Menschen”, so der Präsident. „Deshalb möchte ich alle unsere Alumni motivieren: Engagieren Sie sich als Vorbild und helfen Sie mit, auch für die kommenden Generationen ein inspirierendes Studien- und Arbeitsumfeld an der TUM zu gestalten, welches einst die Grundlage für ihren eigenen beruflichen Erfolg legte.“
Promotion Mathematische Modellierung biologischer Systeme 2020
Nikolaos Kosmas Chlis schrieb seine Doktorarbeit am TUM Lehrstuhl für Mathematische Modellierung biologischer Systeme von Prof. Dr. Dr. Fabian Theis im Bereich maschinelles Lernen und computergestützte Biologie. Nach seiner Promotion forschte er am Helmholtz Zentrum an der Verwendung von KI für die biomedizinische Bildgebung. Seit 2020 arbeitet Nikolaos Kosmas Chlis beim Pharmaunternehmen Roche in Penzberg. Als Senior Data Scientist und Matrix Lead in Immunology and Data Science ist er für die Leitung von Forschungsprojekten zuständig. Im Jahr 2024 wurde er zum 100.000 Mitglied des Alumni-Netzwerkes, das über 140 Länder umspannt.