Ihre Leidenschaft für das Thema wurde durch ihr Studium in Water & Environmental Engineering in Abu Dhabi geweckt und lässt sie seither nicht mehr los. 2011 schloss Nikita Jayswal ihren Master ab und brachte ihr neu erworbenes Wissen zunächst am Masdar Forschungszentrum für Abwassertechnik ein. Doch die junge Ingenieurin wollte mehr. Sie wollte sich noch umfangreicheres Wissen aneignen, um mit größerer Stoßkraft ihren Teil gegen den Klimawandel zu leisten. Ohne Vorkenntnisse im Bereich Architektur wechselte sie in ein großes Planungs- und Ingenieurbüro. Dort betreute sie Projekte wie den New Doha Zoo und die Dubai Expo 2020 – Aushängeschilder in Sachen Energieeffizienz.
DER LEIDENSCHAFT GEFOLGT
Ihre neu geweckte Leidenschaft für nachhaltige Architektur führte Nikita Jayswal schließlich nach München an die TUM. Denn halbe Sachen macht sie nicht. Ihrem praktischen Wissen um klimagerechtes Bauen wollte sie nun durch einen zweiten Master das theoretische Fundament geben. Der Studiengang ClimaDesign wurde damals deutschlandweit einzig an der TUM als berufsbegleitendes Vollzeitstudium angeboten – eine Option, die Nikita Jayswal sehr gelegen kam, denn beruflich pausieren wollte sie nicht.
Wenn man von anderen etwas erwartet, was man selbst nicht erfüllen kann, dann ist es bloße Heuchelei.
KEINE HALBEN SACHEN
Als ausgewiesene Expertin für Nachhaltigkeit berät Nikita Jayswal nun schon seit sieben Jahren in ihrer neuen Münchner Heimat große Kunden im Bereich Corporate Real Estate. Sie führt energetische Bestandsaufnahmen durch, identifiziert Energiesparmöglichkeiten und zeigt dadurch Wege auf, wie sich Klimaneutralität erreichen lässt. Nikita Jayswal gibt alles, um die Unternehmen von der Umsetzung der Klimaziele zu überzeugen. Doch manchmal meint sie einen Kampf gegen Windmühlen zu führen. „Meine größte Herausforderung besteht nicht darin, technische Lösungen zu finden, sondern die Kunden davon zu überzeugen, dass sie jetzt handeln und drastische Maßnahmen ergreifen müssen“, erklärt sie. „Doch ich bin eine Problemlöserin und daher ist diese Aufgabe perfekt für mich.“
Nicht nur in ihrem Beruf, der wohl vielmehr Berufung ist, möchte Nikita Jayswal mit gutem Vorbild vorangehen. Auch in ihrem Privatleben macht sich ihr überzeugter Einsatz für den Klimaschutz deutlich bemerkbar – und geht weit über den Verzicht auf Plastiktüten und -flaschen hinaus. Nikita Jayswal ist Vegetarierin, besitzt keinen Führerschein, kein Auto und steigt nur in Ausnahmefällen in das Flugzeug. „Wenn man von anderen etwas erwartet, was man selbst nicht erfüllen kann, dann ist es bloße Heuchelei“, sagt sie. „Wenn jeder von uns seinen Teil dazu beiträgt, können wir die Risiken des zunehmenden Klimawandels gemeinsam verringern.“
Master ClimaDesign 2018
2009 schloss Nikita Jayswal an der indischen Savitribai Phule Pune University ihren Bachelor in Chemical Engineering ab. 2011 folgte der Master in Water & Environmental Engineering am Masdar Institute for Science and Technology in Abu Dhabi. Bevor sie 2018 an der TUM ihren zweiten Master in ClimaDesign absolvierte, engagierte sie sich ehrenamtlich für eine NGO in Uganda und war als Nachhaltigkeitsexpertin für Großprojekte im Nahen Osten zuständig. Anfang 2023 wechselte Nikita Jayswal von einem global agierenden Beratungsunternehmen zu einer kleineren technischen Beratungsfirma, die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Klimaziele unterstützt. Nikita Jayswal ist dort mit dem Aufbau der deutschen Dependance betraut.
Neben der Nachhaltigkeit ist Nikita Jayswals zweite Leidenschaft die Fitnesssportart CrossFit, die sie fast allabendlich mit ihren Freunden betreibt und für die sie auch lizenzierte Trainerin ist. Nikita Jayswal lebt mit ihrem Freund in München.