Schauspielerin Maria Furtwängler
„Ich bin eine spätberufene Feministin“
Das Studium hat mir Erdung gegeben.
HEILSAME MEDIZIN
Doch die Faszination für den Beruf ihrer Mutter blieb: Schon während des Studiums nahm Maria Furtwängler eine feste Rolle als Serienschauspielerin an und hängte schließlich nach einigen Jahren als praktizierende Ärztin den Arztkittel an den Nagel. Heute ist sie vor allem für ihre Rolle als Hannoveraner Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm bekannt. Ihre Zeit an der TUM empfindet sie aber trotzdem nicht als Umweg: „Die Inhalte des Studiums haben mich entscheidend geprägt und beschäftigen mich noch heute“, betont Maria Furtwängler. „Wir hatten damals ganz tolle und faszinierende Lehrer in der Psychosomatik.“ Das Studium habe ihr Erdung gegeben und damit ein gutes Gegengewicht zu der sich eher wichtig nehmenden Schauspielwelt geschaffen: „Die Medizin war für mich auf jeden Fall heilsam“, sagt die TUM Alumna.
MÄDCHEN GESTALTEN ZUKUNFT
Auch auf vielen weiteren Wegen engagiert sich die Schauspielerin dafür, dass Frauen und Mädchen als gleichberechtigt wahrgenommen werden. In einer Webserie, die Ende des letzten Jahres an der TUM gedreht wurde, spielt sie eine Professorin für Datenverarbeitung. Die Serie soll Frauen und Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren Lust auf die technischen Studienfächer machen und mit einigen Klischees aufräumen. „Gerade die jungen Frauen sollen zu sehen bekommen, dass auch sie es sind, die unsere Zukunft gestalten. Das wollen wir doch nicht nur den Männern überlassen.“
Maria Furtwängler
Promotion Medizin 1996
Nach dem Abitur studierte Maria Furtwängler Humanmedizin an der Universität Montpellier in Frankreich und wechselte nach dem Physikum an die TUM, wo sie 1996 promovierte. Danach arbeitete sie als Ärztin, entschied sich jedoch schließlich, ihr Berufsleben ganz der Schauspielerei zu widmen.
Seit 2002 spielt sie die Hannoveraner Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm, die Mutterrolle spielt ihre eigene Mutter, Schauspielerin Kathrin Ackermann. Ein besonderes Anliegen von Maria Furtwängler ist es, Mädchen und Frauen zu unterstützen, wo diese auf der Welt Verachtung und Diskriminierung ausgesetzt sind.
Mit der Stiftung MaLisa, die sie zusammen mit ihrer Tochter Elisabeth gegründet hat, ermöglicht sie Mädchen und jungen Frauen einen Weg aus dem Menschenhandel. 2003 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement bei der Hilfsorganisation German Doctors. Maria Furtwängler ist mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Maria Furtwängler im Interview: Lesen Sie das ganze Gespräch in der Ausgabe 1/2018 des Alumni-Magazins