Von Iffeldorf in die USA
Doch nicht nur die Osterseen begleiten Lilian Busse seit ihrem Studium. Auch das Thema Wasser und Wasserschutz ist seit ihrer Zeit an der TUM eine Konstante im Leben der promovierten Biologin. „Was gibt es Schöneres als auf einen bayerischen Voralpensee, einen schönen Bergbach oder das kalifornische Meer bei Sonnenuntergang zu schauen?“, fragt Lilian Busse und ist sich sicher: „Wasser ist unser wichtigstes Gut. Das gilt es zu schützen.“
Für den Wasserschutz hat sich Lilian Busse mittlerweile an vielen Stellen eingesetzt: Nach ihrem Studium an der TUM promovierte sie in Berlin und kam mit einem Postdoc-Stipendium an die University of California in Santa Barbara. Von 2002 bis 2006 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Scripps Institution of Oceanography in San Diego tätig, einem der ältesten, größten und bedeutendsten Zentren für Meeresforschung auf der Welt. Danach bekam sie ein interessantes Angebot der kalifornischen Umweltbehörde. Im Mittelpunkt ihrer Aufgaben stand hier wieder der Wasserschutz.
Ich habe erlebt, was es heißt, mit wenig Wasser zu leben.
„Ich hatte geplant, nur ein Jahr in den USA zu bleiben, aber die Aufgaben waren so vielfältig, die Herausforderungen so spannend und der oft ungebremste Optimismus der Amerikaner unheimlich ansteckend“, erzählt Busse. So kam es, dass aus einem schließlich 17 Jahre in den Vereinigten Staaten wurden. Mittlerweile besitzen Lilian Busse und ihr Mann beide die doppelte Staatsbürgerschaft, die beiden Kinder des Paares sind größtenteils in den USA aufgewachsen.
Zurück in die Heimat
Trotzdem erwachte in Lilian Busse irgendwann der Wunsch, wieder in die Heimat zurückzukehren. „Wir haben die europäischen Kultur vermisst, und wir wollten wieder näher bei unseren Familien sein“, erklärt die Biologin. Eine ausgeschriebene Stelle in Deutschland bot sich förmlich an: Ab 2015 leitete Lilian Busse einen Fachbereich am Umweltbundesamt in Dessau. Seit 2021 ist sie Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes. Dort ist sie für den Schutz von Gewässern und Böden sowie saubere Luft und sauberes Trinkwasser zuständig. Mit ihren wissenschaftlich gewonnen Kenntnissen berät sie die Politik bei wichtigen Entscheidungen. „Eigentlich bin ich der Wissenschaft also immer treu geblieben, nur halt nicht an der Universität“, so Busse. Sie wünscht sich, dass die Gesellschaft es schafft, in den nächsten Jahrzehnten die Gewässer in einen guten Zustand zu bringen und dass sie alles daran setzt, die Ressource Wasser auch für den Menschen zu schützen. „Und ich würde mich freuen, wenn meine Kinder auf ihrem Lebensweg etwas finden, das sie so begeistert, wie mich das Wasser.“
Diplom Biologie 1993
Lilian Busse hat an der TUM Biologie studiert und in Berlin im Fachgebiet Technischer Umweltschutz promoviert. Danach war sie zwei Jahre lang Postdoc an der University of California in Santa Barbara.
Von 2002 bis 2006 hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Scripps Institution of Oceanography in San Diego gearbeitet, danach war sie für die kalifornische Umweltbehörde im Bereich Wasserschutz tätig. Seit 2015 leitete Lilian Busse den Fachbereich Gesundheitlicher Umweltschutz und Schutz der Ökosysteme am Umweltbundesamt in Dessau. Seit 2021 hat sie den Posten als Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes inne. Dort ist sie für den Schutz von Gewässern und Böden sowie saubere Luft und sauberes Trinkwasser zuständig. Im September 2023 wurde Lilian Busse von der TUM zur Honorarprofessorin für das Fachgebiet Environmental Science – Policy Interaction an der TUM School of Life Sciences bestellt.
Die Biologin kann am besten beim Wandern in den Bergen oder beim Skifahren abschalten und würde gerne einmal in die Antarktis reisen. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrer Familie in Berlin.