Im TUM Mentoring Programm begleiten Alumni ehrenamtlich Studierende bei wichtigen Lebens- und Karrierefragen. Viele Mentorinnen und Mentoren engagieren sich immer wieder und haben schon viele Mentees unterstützt. Zahlreiche ehemalige Mentees werden später selbst zu Mentorinnen und Mentoren, da sie enorm von dem Programm profitiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt haben.
Als sich Jule Schneider im Herbst 2022 zum ersten Mal mit Dr. Viktoria Leonhard traf, hat es sofort ‚gefunkt‘: Sie waren sich direkt sympathisch, haben von Anfang an ein gutes Vertrauen zueinander gespürt und gemerkt: Das passt. Obwohl sie eigentlich ganz unterschiedliche Erfahrungen mitbringen und auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam haben, hat der persönliche Austausch zwischen ihnen sofort funktioniert.
Gemeinsame Mittagspausen
Nach mehr als eineinhalb Jahren TUM Mentoring treffen sich die beiden Frauen immer noch regelmäßig – meist zum Mittagessen, berichten sie. Dann verbringen sie zusammen eine lange Mittagspause, tauschen sich aus, bringen sich gegenseitig auf den neuesten Stand, was bei der jeweils anderen passiert. Jule Schneider hat in dieser Zeit zwei Mal den Job gewechselt und nun bei Bergzeit angefangen, wo sie für das Nachhaltigkeitsmanagement zuständig ist.
„Viktoria hat mich dabei unterstützt, zu sehen, was wichtig ist.“
Gegenseitige Impulse
Aber auch andersherum funktioniert die Mentoring-Beziehung gut: Dr. Viktoria Leonhard ist seit 11 Jahren Führungskraft in einem Großkonzern und lebt damit ein völlig anderes Leben als die Berufsanfängerin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit im Start-up-Bereich. Genau aus diesen unterschiedlichen Erfahrungen holen die beiden ganz viel für sich heraus. „Ich konnte viel von Jule über den Start-up-Bereich lernen: Welche Austauschformate sie haben, wie die Kommunikation dort funktioniert“, sagt die 39-Jährige.
Das habe ihr auch die Augen geöffnet und sie habe verstanden, welche Bedürfnisse die junge Absolvierenden-Generation hat, die sehr wertegetrieben handele – anders als ihre Generation: „Nach meinem Studium war der Arbeitsmarkt geprägt von der Finanzkrise und dem Einstellungsstopp der Unternehmen, da musste man viele Kompromisse eingehen. Das war eine andere Zeit“, erzählt Dr. Viktoria Leonhard. „Jules Motivation und ihre Sichtweisen lösen bei mir nun ganz neue Überlegungen und Fragestellungen aus – auch für mein eigenes Leben.“
Nicht nur Schwarz und Weiß
„Für mich ist es so spannend, in unseren Gesprächen zu erkennen, dass nach dem Studium alles möglich ist“, erklärt Jule Schneider. „Ich hätte genauso gut in einem Corporate Unternehmen starten können wie in einem Start-up.“ Dass sie selbst wählen oder Vorstellungsgespräche durchaus beeinflussen und für sich nutzen kann, habe sie durch Dr. Viktoria Leonhard ebenso gelernt wie das Aufgeben früher Vorstellungen: Dass es eben nicht nur ein Schwarz-Weiß zwischen Konzern und Start-up gebe, sondern viele Möglichkeiten dazwischen. Auch deshalb ist Dr. Viktoria Leonhard für Jule Schneider ein Role Model, „weil sie nicht unbedingt den klassischen Weg geht“, sondern ihre Führungstätigkeit im Großkonzern mit einer nebenberuflichen Selbständigkeit als Coach und Organisationsberaterin kombiniere. „Davon kann ich mir viel abschauen.“
„Eine Mischung aus Austausch, Beratung und „zwei Freundinnen treffen sich““
„Es ist eine Mischung aus Austausch, Beratung und „zwei Freundinnen treffen sich““, fasst Dr. Viktoria Leonhard das Wesen ihres Mentorats zusammen. „Das Besondere an unserem Mentoring-Tandem sind das Vertrauen und die gleichzeitige Unterschiedlichkeit von uns beiden“, sagt die TUM Alumna. „Trotz der Unterschiede denken wir häufig gleich“, ergänzt Jule Schneider. „Was für ein Glück, dass TUM Mentoring uns zusammengebracht hat: Es muss von der Persönlichkeit her passen, damit eine solche Offenheit und ein so gutes Vertrauen entstehen können, wie sie unsere Beziehung von Anfang an geprägt haben. Es ist einfach das perfekte Match.“
Diplom TUM-BWL 2008, Promotion 2013
In ihrem Abschlussjahr erhielt Dr. Viktoria Leonhard selbst Unterstützung bei TUM Mentoring von Alumni für Studierende und lernte viel von ihrem damaligen Mentor. „Das hat mir so viel geholfen, dass ich immer noch das Gefühl habe, dass ich der TUM etwas zurückgeben möchte“, sagt sie – heute selbst Führungskraft und Leiterin eines über 50-köpfigen Teams in einem international agierenden Versicherungskonzern. So gründete die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin nicht nur die Stuttgarter Alumni-Gruppe mit, sondern engagiert sich bereits das dritte Mal bei TUM Mentoring als Mentorin. Als TUMentrepreneurship Expertin unterstützt sie außerdem das EXIST-Women Förderprogramm. Sie liebt es, ihre Mentees mit gut gestellten Fragen weiterzubringen und zur Selbstreflexion anzuregen. Davon berichtet sie auch im Karriere-Podcast für die TUM Community, „That’s my Job“. In der Alumni-Geschichte erfahren Sie noch mehr zu Dr. Viktoria Leonhard.
Master Consumer Science 2022
Nach ihrem Bachelor in International Business Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, kam Jule Schneider für ihr Masterstudium an die TUM. „Ich fand die Flexibilität des Masterstudium an der TUM sehr attraktiv, weil ich mich dadurch ideal im Bereich Nachhaltigkeit spezialisieren konnte“, sagt sie heute. Nach ihrem Studium hat sie in zwei Start-up-Unternehmen als Nachhaltigkeitsmanagerin gearbeitet und ist derzeit bei Bergzeit in München tätig. Ihr war es wichtig, in der Zeit nach ihrem Masterstudium von einer weiblichen Mentorin unterstützt zu werden. Sie wollte nicht nur von einer erfahrenen Führungskraft lernen, sondern ganz konkret von einer weiblichen Führungsperson. Außerdem, so die Absolventin, erreiche man beim gleichen Geschlecht schneller eine Vertrauensebene, die Basis sei für den Austausch. „Viktoria ist für mich ein Positiv-Beispiel, von der ich mir viel lernen kann, weil sie so viele von ihren Erfahrungen mit mir teilt.“