Gründerin Katharina Kreitz
„Das hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann“
Um ihr Projekt weiterverfolgen zu können, bewarben sich die Gründer, die damals noch in einem Büro an der TUM entwickelten, um ein EXIST-Gründerstipendium – mit Erfolg. Ende 2014 lag der erste vollkalibrierte Prototyp vor. Prompt kam eine Anfrage eines Formel-1-Teams. „Wir sollten mit unseren Sonden gleich am Anfang drei Rennserien beliefern“, erzählt Kreitz. Unvergleichlich stolz seien sie da gewesen und die Kunden waren auch begeistert. Heute statten unter anderem Siemens und Audi ihre Produkte mit den Sonden des Unternehmens Vectoflow aus, „Mittels 3D-Druck passen wir unsere Messtechnik an die jeweilige Anwendung perfekt an. Auf diese Weise erhöhen wir die Messqualität enorm und helfen unseren Kunden in der Entwicklung von effizienten Systemen“ erklärt Katharina Kreitz.
EINE STARKE BINDUNG AN DIE TUM
Die junge Ingenieurin hat sich für den Weg der Gründung entschieden, obwohl tolle Angebote von den angesehensten Firmen der Welt, wie BMW oder der NASA, vorlagen. Doch Angst vor diesem Schritt hatte sie nie. „Das harte Vordiplom an der TUM hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann, wenn ich nur dran bleibe“, meint Katharina Kreitz. Viel Unterstützung erhielt sie außerdem von der UnternehmerTUM, dem Zentrum für Innovation und Gründung an der TUM. „Auch heute habe ich noch eine starke Bindung an die TUM, weil meine Firma an Projekten gemeinsam mit Lehrstühlen arbeitet. Durch die Zusammenarbeit können wir unsere Produkte schneller und besser weiterentwickeln.“
Als Ratgeber für die drei Jungunternehmer engagiert sich Lars Hoffmann, der selbst an der TUM im Fach Elektrotechnik promovierte. Er ist Gründer und Geschäftsführer des Münchner Technologieunternehmens fos4X, das 2013 mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award für herausragende Ausgründungen ausgezeichnet wurde. Mit ihm haben die Gründer am Anfang ihrer Gründung sowohl den Businessplan besprochen als auch Vor- und Nachteile eines Beteiligungsvertrages von einem Investor diskutiert. „Jeder Gründer muss der Auffassung sein, dass er seines eigenen Glückes Schmied ist“, davon ist Lars Hoffmann überzeugt.
LOB VOM BUNDESPRÄSIDENTEN
Bereut hat Katharina Kreitz den Schritt der Unternehmensgründung nicht. Mit ihrem Team hat sie mittlerweile neue Büros auf dem Gelände des ESA Inkubator Centers Bayern, einem Forschungszentrum für junge Firmen aus Luft- und Raumfahrt, bezogen. Im Jahr 2017 rechnet sie mit einem Umsatz von mehr als einer Million Euro. Bestätigung erhielt die Unternehmerin kürzlich auch vom Bundespräsidenten: Katharina Kreitz traf Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau im April bei einem Empfang in München, auf dem auch Innovationen aus Bayern präsentiert wurden. Er sei überrascht gewesen, wie filigran und präzise, die Sonden von Vectoflow gefertigt sind. Kein Wunder, sagt Katharina Kreitz: „Wir haben uns auf den 3D-Druck von kleinsten Kanälen spezialisiert. Auf diese Weise können wir heute die kleinsten Mehrlochsonden der Welt bauen.“
Katharina Kreitz
Diplom Maschinenbau und Management 2013
Ingenieurin Katharina Kreitz hat an der TUM Maschinenwesen studiert und anschließend einen MBA in Paris absolviert. 2014 gründete sie mit zwei Kollegen ihr eigenes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung individueller Strömungsmesstechnik mittels 3D Druck spezialisiert hat.
Eine ihrer schönsten Erinnerungen an die TUM ist ein Ausflug zum Start des Space Shuttles, welchen Professor Ulrich Walter, ehemaliger Wissenschaftsastronaut, ermöglichte. Einen Tag davor gab es noch eine VIP-Tour durch das NASA Gelände. „Beim Start standen wir so nah an der Rakete, wie sonst nur Mitarbeiter der NASA. Ein richtiger Gänsehautmoment.“