Ein gravierender Unterschied besteht schon einmal in Bezug auf das Lebensalter. Hier sind die Perspektiven sehr unterschiedlich. Die Jungen brechen auf in eine Lebensphase des Gestaltens – einem Lebenshöhepunkt zustrebend. Dagegen haben die Berufsaussteiger in der Regel meist die „hohe“ Zeit ihres Lebens hinter sich.
Ein weiterer Unterschied besteht in der finanziellen Situation der beiden Gruppen: Die Berufseinsteiger werden sich in der Regel ein Polster für ihren späteren Ruhestand aufbauen und die Aussteiger werden diese hoffentlich ausreichende Vorsorge genießen.
Es muss die innere Einstellung für diesen Schritt vorbereitet sein: Man muss zunächst die Unausweichlichkeit des Endes des Erwerbslebens akzeptieren. Das ist nicht einfach, wird aber dadurch erleichtert, dass man sich mental auf die neue, nun anstehende Lebensphase vorbereitet.
Darüber hinaus ist es notwendig, die Ängste zu identifizieren und deren Relevanz zu bewerten. Kreativität ist gefordert, für jede der Ängste eine potenzielle Gegenmaßnahme oder Bewältigungsstrategie zu entwickeln. Beispiele hierfür könnten z.B. die Angst vor der Einsamkeit (Verlust der sozialen Kontakte aus dem Berufsleben) oder die aufkommende Langeweile des Ruhestandes sein. Hier hilft, entschlossen nach Alternativen zu suchen, zum Beispiel ein Ehrenamt zu übernehmen.
Sich mental auf den anstehenden Wandel einzustellen, ist eine Grundvoraussetzung, um die Angst zu mindern. In vielen Fällen entsteht dadurch sogar eine Vorfreude auf das Neue und diese lässt sich dann vortrefflich ausbauen.
Diplom Mathematik 1977
Franz Kapsner hat an der TUM Mathematik studiert und 1977 sein Diplom gemacht. Er hat über 30 Jahre lang in der Industrie gearbeitet, bevor er sich als Berater und Coach selbständig gemacht hat.
Er engagiert sich bei TUM Mentoring von Alumni für Studierende und hat als Mentor bislang sieben Studierende und Alumni der TUM begleitet. Heute berät er vor allem Menschen beim Übertritt vom Berufsleben in den Ruhestand.