Auf Anregung der UC Berkeley bewarb er sich mit modelwise für das prestigeträchtigen SkyDeck Accelerator-Programms – und war erfolgreich. Das TUM Liaison Office in San Francisco hat sich mit dem TUM Alumnus getroffen, um mit ihm über seinen Weg vom Studenten zum Unternehmer und CEO zu sprechen.
Ein Beispiel: Vor etwa drei Jahren stürzten zwei Boeing-Flugzeuge ab. Es gab einen kleinen Fehler in einem Sensor, der sich auf das Autopilotsystem auswirkte und den Tod von etwa 400 Menschen zur Folge hatte. Mit unserer Software wäre dieser Fehler erkannt worden. Dies ist unser erstes Produkt auf dem Markt. Was wir jetzt bauen, ist eine Anwendung bzw. Plattform, die wir in die gesamte Wertschöpfungskette der Elektronik integrieren – vom Chip-Hersteller bis zum Endproduzenten. Das Produkt heißt Paitron. Im Zentrum unserer Technologie stehen die Modelle. Wir haben ein Dutzend Anwendungen im Sinn, aber das Wesentliche ist die Abstraktion und Darstellung von Technologie. Mit elektronischen Entwürfen kann man zum Beispiel sehr schnell Analysen und Diagnosen durchführen. Sicherheitsanalysen, Zuverlässigkeitsstudien – es gibt tonnenweise Anwendungen dafür.
„Durch das Bewältigen von Unbekanntem und Herausforderungen bekommt man das nötige Selbstvertrauen, um als Unternehmer erfolgreich zu sein“
Das erste, was mir auffiel, war dieses amerikanische Silicon-Valley-Ding. Beim Kickoff hieß es: „Ok, wir haben euch brutal gegrillt, aber jetzt sind wir auf eurer Seite und wollen, dass ihr das Unmögliche erreicht. Wir arbeiten nicht im Kleinen. Jeder hier hat das Potenzial, ein Milliarden-Dollar-Unternehmen zu werden, und das ist unser Ziel – die Welt zu verändern.“ Dann hatten wir ein Treffen mit Chon Tang vom SkyDeck Fund. Das hat mich umgehauen. Wir haben uns 45 Minuten lang unterhalten und sind alles durchgegangen: den aktuellen Stand der Finanzen, der Geschäftsentwicklung, der Produkte, der Marktanalyse und des Fundraisings. Er hat es auf den Punkt gebracht und unsere Schwachstellen aufgedeckt. Herr Tang ist brillant und sehr erfahren. Er hat uns fantastische Kontakte vermittelt. Wir sind mit sechs oder sieben Empfehlungen für potenzielle Mentoren und Kunden gegangen.
In meiner ersten Woche bei SkyDeck stieg ich mit einem älteren Herrn in den Aufzug. Ich stellte mich vor und wir unterhielten uns während der gesamten Fahrt über 13 Stockwerke. Es stellte sich heraus, dass er ein Business Angel und SkyDeck-Berater ist. Wir tauschten LinkedIn-Profile aus, trafen uns auf einen Kaffee, und schließlich stellte er mich seinem Angel-Netzwerk vor. Er half mir bei der Erstellung unseres Pitch Decks und traf sich vier oder fünf Mal mit mir, um uns bei unserem Geschäftsplan zu beraten und uns zu sagen, wonach Investoren suchen. Auf diese Weise habe ich mehrere gute Kontakte im Silicon Valley geknüpft. Die Atmosphäre dort ist sehr offen. Die Leute interessieren sich für das, was man tut, und bei SkyDeck sind die Leute wirklich sehr hilfsbereit. Mit dem großartigen Alumni-Netzwerk der TUM könnten wir diese Atmosphäre in München noch besser nachbilden. Zum Beispiel, um mehr praxisnahe Beratung anzubieten.
Hier müssen alle immer wieder aufs Neue dieselben Dinge ausloten, weil es zwischen den Teams kaum Interaktion gibt. Wenn ich bei SkyDeck eine Frage hatte, habe ich sie einfach in einen Slack-Kanal gestellt, und innerhalb einer Stunde hatte ich vier oder fünf Antworten.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Grigoleit. Und weiterhin viel Erfolg!