In den Ferien nach dem vierten Semester lernte sie ihren Kommilitonen und heutigen Ehemann Michael Arbesmeier kennen. „Auf dem Südgelände an der Ecke Gabelsberger- und Arcisstraße, am Lehrstuhl für Ingenieuranwendungen in der Informatik und numerische Programmierung, da unterm Dach, wo 15 Rechner standen und es im Sommer bruts-heiß war. Da haben wir uns kennengelernt“, erinnert sich Michael Arbesmeier.
Lebendig werden die Erinnerungen an die Vorlesungssäle, die damaligen Professoren und die gemeinsame Studienzeit beim Besuch an ihrer Alma Mater: „Das Audimax im alten Gebäude hatte eine zentrale Bedeutung für uns, weil da immer die Filmabende stattfanden“, schwärmt Michael Arbesmeier. „Das hat es in meiner Studienzeit noch nicht gegeben“, bedauert Gerald Thurner, dessen berufliche Karriere ihn über einen kleinen Schlenker wieder zurück an die TUM führte.
Ich war wirklich glücklich über diesen Zufall.
Zu Besuch an der TUM
1969 war für Gerald Thurner ein wichtiges Jahr: Er schloss seine Promotion ab und im Dezember kam Tochter Veronika zur Welt. „Drei Jahre später folgte die Habilitation und seither war ich Professor für Baubetriebslehre.“ Als Kind besuchte Veronika Thurner ihren Vater in der TUM, schnupperte schon früh Uni-Luft und erinnert sich noch heute an sein Büro: „Da stand ein Gummibaum im Büro meines Vaters, das weiß ich noch“, lacht sie. Einfluss auf die eigene Studien- und Berufswahl hatte die Professur ihres Vaters jedoch nicht. Ihr Interesse galt seit der Schulzeit und dem Auslandsschuljahr in den USA der Informatik. Dass ihr Vater Professor an der Universität war, an der sie selbst studieren wollte, stellte für Veronika Thurner kein Hindernis dar: „Ich habe ja ein anders Fach studiert. Außerdem war die Uni groß, und der Name Thurner ist da gar nicht aufgefallen.“
Talente von der TUM
„Sie ist ja viel geschickter als ich. Vor allem der Aspekt der Fachdidaktik – das habe ich damals so nicht umgesetzt“, bekennt Gerald Thurner. „Potentiale zu entdecken und zu fördern, das ist ein ganz zentraler Wesenszug ihrer Arbeit“, pflichtet Ehemann Michael Arbesmeier bei. Noch während seine Frau studierte, machte er sich 1993 zusammen mit seinen Kommilitonen Kai-Uwe Rommel (Informatik 1992) und Roland Schock (Informatik 1992) mit der Firma ARS Computer und Consulting selbstständig. Professor werden so wie der Schwiegervater und die Ehefrau? Michael Arbesmeier entschied sich anders: „Ich glaube, ich wäre für die Lehre geeignet gewesen. Aber eine Promotion und eine Habilitation zu schreiben, das wäre für mich ein Graus.“ Mit der TUM verbunden bleibt er aber bis heute: „Wir suchen für unser Unternehmen immer nach jungen, begabten Informatikern. Gerade auch Talente von der TUM sind bei uns natürlich herzlich willkommen.“