Top-Manager Dr. Eberhard Veit
„Wer nicht vorlebt, wird nicht ernstgenommen“
Dieses Denken und Handeln hat Eberhard Veit aus seinem Studium mit in seine Managementposten genommen: Zunächst war er Entwicklungsleiter beim Modellbahnbauer Märklin, dann Entwicklungschef beim Reinigungsgeräte-Hersteller Kärcher. 1997 wechselte er als Vorstandsvorsitzender für Produkt- und Technologie-Management zur Festo-Unternehmensgruppe, die in seiner Zeit zum Weltmarktführer in der Pneumatik- und Automatisierungstechnik aufstieg – ein so genannter Hidden Champion, ein verborgener Gewinner. So werden kleine und mittelständische Unternehmen bezeichnet, die relativ unbekannt sind, aber dennoch eine Marktführungsposition in ihrem Bereich oder ihrer Branche haben.
VISIONÄRE IDEEN
Schon mit seiner Dissertation über „Roboterstaubsauger für den Haushalt“ zeigte Eberhard Veit auch einen visionären Blick: „Damals war die Idee und die Technologie ihrer Zeit zu weit voraus“, meint er heute. Mittlerweile ist der automatische Staubsauger ein Serienprodukt. Die Zeit müsse reif sein, auf den richtigen Markteintrittspunkt komme es sehr häufig an, sagt er und rät: „Nicht den Mut verlieren, sondern durchhalten.“ Für seine Doktorarbeit wurde Veit 2000 mit dem Deutschen Innovationspreis für Haushaltstechnik ausgezeichnet.
Das erfolgreiche Weiterkommen ist lebenslanges Lernen.
Diese Haltung – Vorbild sein, auf einer Ebene mit den Mitarbeitern bleiben – ist der Schlüssel zu seinem Erfolg. Wenn die Mitarbeiter motiviert sind, kann man den Blick nach vorne richten, z.B. auf das Thema Digitalisierung, für das Eberhard Veit sich seit Jahren engagiert – als Berater der Bundesregierung ebenso wie in den Lernfabriken weltweit,in Deutschland und auch in seiner schwäbischen Heimatstadt Göppingen. Wichtig ist ihm, dass etwas passiert: „Nicht schwätza, schaffa!“ und stets: „wir müssen mindestens um das besser sein, was wir teurer sind!“
Dr. Eberhard Veit
Promotion Ökotrophologie 1999
Nach seinem Studium der Feinwerktechnik an der Universität Stuttgart promovierte Dr. Eberhard Veit im Fach Ökotrophologie an der TUM. Er war Entwicklungschef bei Märklin und Kärcher, bevor er 1997 als Vorstand/Vorstandschef zu Festo wechselte – den Esslinger Konzern, den er mit der Eigentümer-Familie und dem Führungs-Team zu einem der weltweit führenden Spezialisten für Automatisierungstechnik ausgebaut hat. Seit 2016 ist er Verwaltungsratsmitglied der Wagner International AG. Gleichzeitig betreibt er das Beratungsbüro Veit 4.0 und ist als Aufsichtsrat bei neun Konzernen tätig, darunter der Carl Zeiss AG und der TÜV SÜD AG. Seit Jahren setzt er sich für die Digitalisierung der Wirtschaft ein, berät dabei auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und leitet die Initiative „Plattform Industrie 4.0“ des Bundes. Von Ministerpräsident Kretschmann hat er 2017 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg erhalten.