1977 begann Bernhard Edmaier das Studium des Bauingenieurwesens an der TUM. Aber die Vorlesung zur Allgemeinen Geologie von TUM-Professor Dr. Georg Spaun fand er viel interessanter. Prompt wechselte er das Studienfach. Die Geologie – die Prozesse, die die Erdkruste formten und bis heute formen – hatte ihn in ihren Bann geschlagen. Die Lehrbücher, die diese Prozesse abzubilden suchten, fand er hingegen wenig ansprechend. Bereits in der Schulzeit hatte er sich über die schlecht illustrierten Erdkundebücher geärgert. Bernhard Edmaier wollte es besser und professioneller machen. Schon seit seiner Jugend hatte er gerne fotografiert, gute Kameras wurden ihm schon kurz nach dem Abitur von Onkel und Schwester geschenkt. „Ich wollte zeigen, wie spektakulär die geologischen Phänomene in Wirklichkeit aussehen“, erinnert er sich.
Die Geologie als Basis der Fotografie
1987 schloss Bernhard Edmaier sein Studium ab und arbeitete als Geologe im Tunnelbau. Seine Leidenschaft, das Fotografieren der unbelebten Natur, aber blieb. Als Anfang der 1990er Jahre ein Münchner Verlag seine imposanten Fotografien von Vulkanausbrüchen auf Hawaii und Sizilien zu Gesicht bekam, wollte dieser postwendend einen Bildband daraus machen. „Der Bildband wurde sehr erfolgreich. Damit vollzog sich mein Wechsel zur hauptberuflichen Fotografie“, wie Bernhard Edmaier erklärt.
Zum Schutz der unbelebten Natur
Neben seiner emotional-künstlerischen Sichtweise ist für Bernhard Edmaier auch immer eine wissenschaftliche, dokumentarische Komponente wichtig. Diese liefert bei all seinen Bildbänden und Ausstellungen seine Lebensgefährtin und TUM Alumna Dr. Angelika Jung-Hüttl (Promotion Geologie 1991) mit geologischen und geomorphologischen Sachtexten. Die beiden haben sich an der TUM kennengelernt. Gemeinsam begeistern sie heute ein breites Publikum für die anorganische Seite der Natur. „Beim Naturschutz geht es meistens um den Erhalt von Biodiversität in den entsprechenden Ökosystemen“, sagt Bernhard Edmaier. Doch das genügt ihm nicht. „Auch der Boden unter unseren Füßen, die Erdkruste, die steinerne Schale unseres Planeten mit ihren vielfältigen Formen und Strukturen gehört dazu. Sie verdient Aufmerksamkeit und Schutz. Dafür möchte ich mit meinen Bildern immer wieder aufs Neue sensibilisieren.“
Auch der Boden unter unseren Füßen verdient Aufmerksamkeit und Schutz. Dafür möchte ich mit meinen Bildern sensibilisieren.
Diplom Geologie 1990
Von 1977 bis 1987 studierte Bernhard Edmaier Bauingenieurwesen, dann Geologie an der TUM. Nach Abschluss seines Diploms war er zunächst im Tunnelbau tätig. Anfang der 1990er Jahre machte er seine große Leidenschaft, das Fotografieren, zum Hauptberuf. Seine abstrakt anmutenden Luftaufnahmen von der Erde werden international in Museen und öffentlichen Galerien ausgestellt und zieren öffentliche und Firmengebäude.
Publiziert wurden seine Arbeiten in mehrfach ausgezeichneten Bildbänden beim Phaidon-Verlag und Prestel-Verlag sowie in internationalen Magazinen wie GEO und National Geographic. Für den Band „Geoart – Kunstwerk Erde“ erhielt er 1998 den Kodak-Fotobuchpreis. 2001 wurde er mit dem renommierten Hasselblad Master Award ausgezeichnet.
Bernhard Edmaier entwickelt seine Foto-, Ausstellungs- und Buchprojekte gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und TUM Alumna Dr. Angelika Jung-Hüttl. Die promovierte Geologin und Wissenschaftsjournalistin verfasst die Texte zu seinen Arbeiten. Die beiden leben in Ampfing bei Mühldorf am Inn.