Architekt aus Berufung
Andreas Meck bezeichnete sich selbst als „Architekt aus Berufung und Leidenschaft“. Und das merkte man, wenn er über seine Arbeit sprach. Er liebte es, sich intensiv mit einer Sache auseinanderzusetzen, das Bauwerk in seinen räumlichen Gegebenheiten zu betrachten und dafür Entwürfe mit atmosphärischen Qualitäten vorzuschlagen – und eben nicht nur Anforderungsprofile zu erfüllen, sondern weit darüber hinaus zu gehen.
Ich nehme die kleinen Dinge genauso ernst wie die großen.
Ist das nicht schwierig? Nein, sagte Andreas Meck. „Ich finde, dass hinter jeder Aufgabe eine neue Herausforderung steht. Ich nehme die kleinen Dinge genauso ernst wie die großen, denn sie erfordern, wenn man sie ernst nimmt, auch genauso viel Arbeit.“ Immer ginge es ja darum, Räume und Raumatmosphären zu schaffen. Das sei der rote Faden, der sich in seiner Tätigkeit als Architekt durchziehe. „Diese Herausforderung, die in jeder neuen Aufgabe steckt, ist natürlich auch, was spannend ist und was mich fasziniert.“
Das Schönste an seinem Beruf aber sei, dass er mit seinen Projekten einen Beitrag zur Baukultur leisten könne. „Gebäude, die gelungen sind, stehen ja im Stadt- oder Ortsbild“, sagte er. Sie leisten nicht nur einen positiven Beitrag für diejenigen, die in den Gebäuden wohnen und sie nutzen, sondern auch für diejenigen, für die sie ein Teil der gebauten Umwelt sind. „Das finde ich wunderschön an unserem Beruf.“
Andreas Meck gehörte zu den gefragtesten Architekten in Deutschland, er hat viele Preise gewonnen. Doch wichtiger als Auszeichnungen war für ihn das Tätigsein. „Preise und Anerkennungen sind immer schön, weil man positive Resonanz kriegt auf die Arbeit, die man geleistet hat“, sagte er. „Grundsätzlich interessiert mich aber das Tun, das Entwickeln eines Bauwerkes, mehr, als nach Preisen zu schielen.“ Das Arbeiten habe sich für ihn dadurch nicht geändert: „Es ist nicht sehr viel anders als zu Beginn meiner Karriere: Man muss sich um jeden Auftrag bemühen, denn jedes Mal beginnt man mit einem Projekt wieder ganz von vorne. Das ist das Wunderbare und gleichzeitig Fordernde an der Architektur.“
Lesen Sie ein komplettes Interview mit Andreas Meck aus dem Sommer 2018 in der dieser Ausgabe des KontakTUM, dem Alumni-Magazin der TUM.
Diplom Architektur 1985
Andreas Meck hat von 1979 bis 1985 an der TUM Architektur studiert. Nach einem Studium an der Architectural Association in London gründete er 1989 sein erstes Architekturbüro in München, das Büro meck architekten gibt es seit 2001.
Zu seinem Schaffen zählen u. a. die Aussegnungshalle auf dem Friedhof in München-Riem (2000), das Bibliotheks- und Hörsaalgebäude der Bauhaus-Universität in Weimar (2005), das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin (2009) und der Neubau der Mensa auf dem TUM Campus in Garching (2018).
Darüber hinaus engagierte er sich im Förderverein des Architekturmuseums der TUM und war bis 2018 dessen Vorstandssitzender. Er war Assistent am Lehrstuhl für Raumgestaltung und Entwerfen der Akademie der Bildenden Künste in München, übernahm 1998 die Professur für Entwerfen und Baukonstruktion der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München und war seit 2013 auch Dekan der dortigen Fakultät für Architektur. 2015 wurde er mit dem Architekturpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Im August 2019 ist Andreas Meck im Alter von 59 Jahren verstorben.
Lesen Sie ein komplettes Interview mit Andreas Meck aus dem Sommer 2018 in der dieser Ausgabe des KontakTUM, dem Alumni-Magazin der TUM.