FRM II – Magnet für Spitzenforscher und Gäste
Noch während der Bauphase initiierte Winfried Petry Führungen für interessierte Besucher. Mittlerweile sind es rund 3.500 Personen jährlich, die sich die Funktion des FRM II erklären lassen. Die Öffnung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt stand für ihn auch von Anfang an fest. Er ist davon überzeugt: „Eine Hochflussneutronenquelle muss die attraktivste Wissenschaft anziehen, denn Exzellenz in der Wissenschaft lebt vom Wettbewerb. Dieser ist nicht nur Konkurrenz, sondern auch Zusammenarbeit und gegenseitige Stimulation.“
Exzellenz in der Wissenschaft lebt vom Wettbewerb.
Work Life Balance als Emeritus
Auf die Frage, ob er nach der langen Dienstzeit seinen alten Job nicht vermisse, antwortet er fast schon erwartungsgemäß: „Ein bisschen ja, aber ich halte mich wirklich zurück.“ Er freue sich genauso über die neugewonnene freie Zeit. Vier Wochentage gehören inzwischen seiner Familie – ganz besonders seinen vier Enkelkindern.
So ganz kann und will er aber doch nicht loslassen. Er sei jetzt ein „Di-Mi-Do-Professor“, ein Professor, der nur dienstags, mittwochs und donnerstags am Institutsort erscheint, schmunzelt er, „Eigentlich ist das etwas negativ behaftet. Aber ich hoffe, nicht bei mir. Als Emeritus erfreue ich mich der neuen Freiheit, nur drei Tage am FRM II zu sein. Für meine noch neun Doktoranden habe ich aber trotzdem deutlich mehr Zeit.“
Diplom Physik 1976
Winfried Petry studierte von 1970 bis 1976 Physik an der TUM. Im Anschluss daran promovierte er am Hahn-Meitner-Institut und an der Freien Universität Berlin. Es folgten zehn Lehrjahre am renommierten Institut Laue Langevin, der Europäischen Hochflussneutronenquelle.
1992 habilitierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München und folgte einem Ruf an die TUM. 1996 wurde er Dekan der Fakultät für Physik. 2002 bis 2018 war er Wissenschaftlicher Direktor der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) und 2011 bis 2018 Direktor des Heinz Maier-Leibnitz Zentrum.
Professor Dr. Winfried Petry wurde 2018 von TUM-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann in den Kreis der TUM Emeriti of Excellence aufgenommen.